Nord Thailand

3.12. 1994 - 5.01.1995

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Übersicht Reiseberichte

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Nordthailand

Unsere 2. große Reise führte uns in den Norden Thailands, der die Wiege der thai-buddhistischen Zivilisation darstellt. Hier fand die Kunst und Tradition ihren Ursprung. Wir besuchten die Gebiete um Chiang Mai, Chiang Rai, Mae Hong Son und das Goldene Dreieck. Einige Höhepunkte dieser Reise sind der Besuch von mehreren Bergdörfern, der Langhals-Frauen, das Goldene Dreieck und vieles mehr...

Thailand, das einstige Siam, ist ein tropisches Land im Herzen Süd-Ostasiens, auf halbem Weg zwischen Indien und China, umgrenzt von Burma, Laos, Kambodscha und Malaysia. 14 Stunden dauert die Zugfahrt von Bangkok nach Chiang Mai. Wir fahren durch die endlose Ebene des Chao Phraya Tales vorbei an unzähligen Reisfeldern.

Der Norden Thailands war bis zum Anfang dieses Jahrhunderts fast vom Rest Siams abgeschnitten - nur Elefantenpfade führten von Bangkok nach Chiang Mai, und die Reisenden mußten wochenlang den Dschungel durchqueren, bis sie endlich ihr Ziel erreichten. Der Elefant war das einzige zur Verfügung stehende Transportmittel.

Nord Thailand ist die Wiege der thai-buddhistischen Zivilisation, hier fand die Kunst und Tradition ihren Ursprung. Vom 11. bis 14. Jahrhundert herrschten in dieser Region Fürstentümer und Reiche, die die Grundsteine der heutigen Thai-Gesellschaft legten. Hier entwickelten sich die königlichen, religiösen und gesellschaftlichen Sitten und Bräuche.

Einen herrlichen Sonnenaufgang erleben wir in Chiang Mai, Thailands zweitgrößter Stadt. Zeitig am Morgen ziehen schweigende Mönche in safrangelben Kutten barfuß mit ihren Bettelschalen durch Dörfer und Städte, um vom buddhistischen Gläubigen Speisen zu erhalten, der sie bereits erwartet.

Der Mekong, einer der größten Flüsse der Erde und gleichzeitig einer der abgeschiedensten. Lange war er kaum zugänglich und Kriege verhinderten die Erschließung des Flusses. Jetzt öffnen sich die Mekongstaaten. Auf der anderen Seite Hügel,die nie von Menschen angetastet wurden.

Die Hälfte von Laos ist noch bewaldet. An keinem Flußufer der Welt stehen Abgeschiedenheit und Moderne so kraß gegenüber wie am Mekong zwischen Laos und Thailand. Thailand hat für seine Entwicklung teuer bezahlt, denn die Wälder am Mekong sind abgeholzt.

Mit dem Boot fahren wir um die Hauptinsel im Mekong und weiter flußabwärts entlang der Grenze von Laos nach Chiang Saen. Laos, das achtärmste Land der Welt, war lange verschlossen und hat sich jüngst geöffnet. Kein Land in Asien ist so unterentwickelt.

Die Indochinesische Halbinsel verdankt dem Mekong alles: ihre Zivilisation, ihre Religion, ihre Kultur, ihre Städte und Bauwerke. Der Mekong, der 12 längste Fluß der Erde, entspringt auf der tibetanischen Hochebene in China und schlängelt sich über fast 5.000 km durch sechs Länder, bevor er ins südchinesische Meer mündet. Der Fluß bildet auf 850 km Länge die Grenze zu Thailand und Laos. In der Trockenzeit ist das Wasser manchmal nur einen Meter tief, aber in der Regenzeit schwillt der Fluß, wie man am hohen Ufer ersehen kann, um ein Vielfaches an. Der Mekong stellt auch die ständige Versorgung mit Fisch sicher. Im Fluß lebt eine Katzenwelsart (Catfish), die bis zu 250 kg wiegen kann.

Wo der Mae Sai Fluß in den Mekong mündet, bezeichnet eine Tafel das Zentrum des Goldenen Dreiecks. Der Ausblick vom Thai-Ufer des Mekong hinüber nach Osten ins stille Laos und zugleich nach Norden ins verschlossene Burma hingegen entspricht der Trigonometrie des wirklichen Schlafmohnanbaugebietes, ein Dschungeldreicek von der Größe Englands. Poppy, die Schlafmohnkapsel, ist das Symbol des Goldenen Dreiecks, des weltweit größten Opiumanbaugebiets im Dreiländereck Thailand, Burma und Laos.

Dessen traurige Berühmtheit resultiert aus der Tatsache, daß mehr als 60 % der weltweiten Opium-Produkte hier angebaut und in versteckten Raffinerien zu Heroin verarbeitet werden. In Burma regiert Opiumkönig Khun Sa, wo jährlich 3.500 Tonnen Opium gewonnen qwerden. Zum Vergleich Laos; 360 Tonnen und in Thailand nur mehr 40 Tonnen. Unmengen von Besuchern sind angezogen vom legendären Namen. Doch was sie vorfinden ist eine Straße am Fluß mit Souvenierständen und Garküchen. Auf der Insel im Niemandsland planen geschäftstüchtige Investoren ein Casino, da in Thailand offiziell das Glücksspiel verboten ist.