Brasilien

11. bis 24. Febr. 2019

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Manaus - Tor zum Regenwald

Als Kautschukboom wird die Zeit von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts im Amazonasgebiet in Südamerika bezeichnet, in der auf Grund der rasant steigenden Nachfrage nach Kautschuk die tropischen Regenwälder des Gebietes für die Nutzung des dort wachsenden Kautschukbaums erschlossen wurden. Der Kautschukboom war mit vielen Opfern für die zwangsverpflichtete indigene Bevölkerung verbunden und endete mit dem Anbau nach Asien geschmuggelter Kautschukpflanzen um 1920.

Das Harz des Kautschukbaumes (Hevea brasiliensis) wurde von den Indigenen Süd- und Mittelamerikas seit Jahrhunderten gesammelt. Der Kautschuk wurde in den tropischen Regenwäldern Amazoniens von wild wachsenden Kautschukbäumen gesammelt. Hierzu wurde die Rinde angeritzt und das langsam ausfließende Harz in Eimern aufgefangen. Das Harz wurde in Manufakturen vor Ort eingedickt und sodann von Großhändlern aufgekauft, die den Kautschuk nach Nordamerika und Europa verschifften.

Die Seringueiros (so wurden die Kautschukarbeiter genannt) mussten den Kautschuksaft zu Borracha umformen, also in ca. 50 kg schwere Latex-Ballen, indem sie den Pflanzensaft räucherten.

Den Höhepunkt der Extravaganz stellte der Bau des Teatro Amazonas in Manaus dar. Als großes Opernhaus mitten in Amazonien besteht es zu einem Großteil aus importierten Baumitteln, unter anderem italienischem Marmor. Dieser Bau kostete etwa zwei Millionen Dollar, eine für damalige Verhältnisse enorme Summe.