Auf der Insel Bali reifen Jahr für Jahr über zehn Millionen Tonnen Reis, diese Menge muss von Hand geerntet werden. Anfang des Jahres werden die Äcker mit Hilfe von Rindern gepflügt, dann geharkt und geebnet. Im März wird das vorbereitete Saatgut in einer kleinen Ecke des Feldes ausgesät, die winzigen grünen Pflänzchen werden mit Gattern und Netzen vor wilden Tieren und Vögeln geschützt. Nach 6 Wochen wird das Getreide pikiert und in Reihen auf das eigentliche Feld verpflanzt.
Dies ist eine für den Rücken mühselige Arbeit, mit den Füßen im Schlamm stehend und der sengenden Sonne ausgesetzt arbeiten die Menschen in den Feldern. Einen Monat später wird das Feld zum Unkrautjäten für eine Woche trockengelegt und dann bis kurz vor der Reife wieder geflutet. Dann wird nur noch ab und zu mal bewässert, damit der Boden hart werden kann. Zum Schutz vor Vogelfraß werden bunt behängte Leinen über die Felder gespannt, die zahlreichen braunen Gänse, die über die bewässerten Felder getrieben werden, sorgen für die Vertilgung des Ungeziefers. Zur Erntezeit werden dann viele Erntehilfskräfte eingestellt, denn die Halme werden per Hand mit speziellen Messern büschelweise geschnitten.
Balis traditioneller Reis heißt Beras Bali. Er hat ein wunderbares Aroma und kostet viermal soviel wie gewöhnlicher Reis. Trotz des Aufwands ziehen die Balinesen ihren traditionellen Reis den moderneren Sorten vor. Er schmeckt ihnen einfach besser. Zudem laugt der auf hohen Ertrag gezüchtete schnellwachsende Reis, der drei Ernten pro Jahr ermöglicht, den Boden viel stärker aus.
Reis ist das Grundnahrungsmittel der Balinesen. Das Wort für gekochten Reis, Nasi, bezeichnet gleichzeitig die gesamte Mahlzeit. Alles zu Reis ist Beilage.
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