An den Stränden von Kuta, Legian, Seminyak und Tuban konzentriert sich der Tourismus, durch den Bali berühmt wurde.
Kuta ist der turbulenteste Badeort Balis. Er ist bekannt für seinen breiten Sandstrand und seine traumhaften Surfbedingungen mit recht ungefährlichen Wellen. Dies zieht ein internationales junges und sportbegeistertes Publikum an, das maßgeblich das Bild in den kleinen, lebhaften Straßen prägt. Vor allem für junge Australier ist Kuta so etwas wie für die Deutschen El Arenal. Feiern, Saufen, Fete, Strand. Das Nachtleben ist laut und exzessiv, das Verkehrsaufkommen ist enorm und Shops gibt es bis zum Abwinken.
Nur wenige Kilometer abseits von Kuta und Legian, Sanur und Nusa Dua entfaltet Bali seinen exotischen Charme. Kleine verträumte Dörfer, reich geschmückte Tempel, neugierige Kinder, freundliche Dorfbewohner und eine malerische Reisfeldlandschaft - das ist das andere Gesicht der Insel. Bali, dieses Staubkorn auf der Weltkarte, beherbergt ein Kaleidoskop verschiedenster Welten, deren Zusammentreffen alle Sinne verwirrt. Im balinesischen Spannungsfeld zwischen Mythos und Moderne erwartet Besucher eine Fülle faszinierender, aber auch widersprüchlicher und irritierender Eindrücke.
Daß Bali keine "Insel der Glückseligen" ist, hat der 12. Oktober 2002 gezeigt, als kurz vor Mitternacht im beliebten Ferienort Kuta vor zwei gut besuchten Diskotheken ein Sprengsatz explodierte. Dem Terrorakt fielen fast 200 Menschen zum Opfer. Als Drahtzieher vermuten die Behörden Angehörige der radikal-muslimischen Organisation Jemaah Islamiyah, die Verbindungen zur Terrorgruppe El Qaida von Osama bin Laden unterhalten soll.
Das Attentat scheint das Ende vom Paradies eingeleitet zu haben. Doch die Balinesen, in deren religiösen Vorstellungen zerstörerische Dämonen allgegenwärtig sind, haben gelernt mit Katastrophen umzugehen. Sie sind sich sicher: Wenn sie den Göttern ihre Opfergaben darbringen, steht der Insel wieder eine glückliche Zukunft bevor.
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