Mauritius

6. - 21. Febr. 2016

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Mauritius - Perle im indischen Ozean

Überall auf der Insel sieht man die Rauchfänge und Ruinen der alten Zuckerfabriken. Während der Kolonialzeit der Franzosen war die Wirtschaft von Mauritius fast ausschließlich vom Anbau von Zuckerrohr geprägt. Die Franzosen hatten in der damaligen Zeit den Zuckerrohranbau und auch die Sklaverei nach Mauritius gebracht. Noch heute nimmt der Anbau von Zuckerrohr eine wichtige Position in der Wirtschaft von Mauritius ein. Mit 40000 Arbeitern war die Zuckerindustrie der bedeutendste Arbeitgeber auf Mauritius. Etwa 80 % von der kultivierten Landesfläche wird für den Anbau von Zuckerrohr genutzt. Von einst 11 Zuckerfabriken sind heute nur noch 4 im Betrieb. Tausende von Arbeitnehmer_innen und selbständige (Klein)Zuckerbauern haben ihre Arbeit verloren.

Auf beinahe 90% der kultivierten Fläche wird Zuckerrohr angebaut und bei einer Fahrt über die Insel ist das zu keinem Zeitpunkt zu übersehen. Zuckerrohr soweit das Auge reicht! Von Juni bis Dezember wurde einst mühevoll mit Macheten geerntet. Aus acht bis neun Stangen Zuckerrohr können rund 20 Kilo Saft gewonnen werden, die dann zwei Kilo Zucker bringen.

Die Pflanze mit dem süßlich-klebrigen Saft wird auf mehr als der Hälfte der Inselfläche angebaut. Früher machte der Verkauf von Zucker jeden vierten Export-Dollar aus und trug maßgeblich zum hohen Lebensstandard der Mauritier im Vergleich mit anderen afrikanischen Staaten bei. Doch die süßen Zeiten vorüber. Weil Europa die Preise für die ehemalige britische Kolonie künstlich hoch hielt, konnte Mauritius den Zucker für gutes Geld verkaufen. Als diese fiel, gingen die Preise in den Keller.

Längst hat der Tourismus, dicht gefolgt von der Textilindustrie - Marken wie Lacoste und Dolce & Gabbana ließen auf Mauritius billig produzieren - den Zucker als Wirtschaftsfaktor überholt. Die Zuckerfabrik Beau Plan bei Pamplemousses wurde in ein Museum umgebaut.