Nur mehr 4 km entfernt von Ko Phee Phee besuchen wir ihre Schwesterninsel Ko Phee Phee Le mit der riesigen Wikingerhöhle, so genannt, weil darin eine Wandzeichnung erhalten ist. Hier stehen die Klettergerüste der Vogelnestsammler, hochragende Bambusbündel, kreuz und quer mit weiteren Bambusstangen vertaut. Schlanke, schwankende Säulen, deren Höhe sich im geisterhaften Höhlendunkel verliert.
Dort oben, erklärt unser Führer, wohnt eine Schwalbenart, die Salaganen, die ihre Nester mit Speichel vermörteln. Eine Suppenschale dieser kulenarischen Spezialität, die sogenannte Vogelnestsuppe, kostet in Hongkong 70 Dollar.
Es war einmal ein Paradis, eine kleine Insel im Meer. Sanft wogten die Kokospalmen im Wind, im glasklaren Wasser erkannte man schon von weitem bunte Korallenbänke, und an kilometerlangen, pulverweißen Sandstränden tummelten sich nur einige Fischer.
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Sie lebten ohne Fernsehen und Telefon, auch keine Autos oder anderen Fahrzeuge verkerten auf dieser paradiesischen Insel, ja es gab nicht einmal Straßen, sondern nur wenige Dschungelpfade.
Doch die Menschen, die dort lebten, waren mit sich und der Welt zufrieden. Sie ernteten Kokosnüsse, lebten vom Fischfang und warteten auf das wöchentliche zweimal verkehrende Boot zum Festland.
Das Schiff brachte nur selten irgendwelche Neuigkeiten.
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Jeden Abend gegn sechzehn Uhr, wenn die letzten Boote in Richtung Phuket und Krabi den Pier verlassen haben, kann man sich vorstellen, wie es einmal hier gewesen sein mag.
Doch mit dem friedlichen Inselleben ist es weitgehend vorbei. Unter den stämmigen Kokospalmen reiht sich Bungalowanlage an Bungalowanlage, und die einst so bescheidenen Inselbewohner haben längst erkannt, wieviel sie an westlichen Besuchern verdienen können. Noch gibt es einfache Bambushütten ohne Ventilator und Klimaanlage. Sie wurden für die ersten Travellers gebaut, die vor nicht weniger als 15 Jahren Phee Phee Islands entdeckten.
Heute entstehen immer mehr Luxushotels mit Preisen bis zu 5.000,-- Schilling pro Nacht. Das kleine Ministädtchen in der lebendigen Ton Sai Bay hat längst ihre Unschuld verloren. Souveniergeschäfte, Restaurants, Tauchschulen und einige Bars, wo allabendlich eine Ladymanshow stattfindet. Noch gibt es hier keine Motorfahrzeuge und Straßen, und ein Flughafen wird wegen der topografischen Verhältnisse wohl nicht gebaut werden können.
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