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Karikatur als Einstiegsdroge
Manfred Deix wurde am 22. Februar 1949 in St. Pölten geboren. Er besucht das Realgymnasium und tritt 1965 in die Höhere Graphische Lehr- und Versuchsanstalt ein, gemeinsam mit Gottfried Helnwein. 1968 wird er dort rausgeschmissen, und inskripiert an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1972 werden seine Cartoons erstmals in den Magazinen Profil, Trend und Economy veröffentlicht. Nach 14 Semestern Kunststudium bricht er dasselbe ohne Diplom ab. 1977 sind Titelblätter und Zeichnungen u.a. im Stern, Spiegel, Playboy und Profil zu sehen. 1980 erscheint sein erstes Buch "Cartoons von Manfred Deix". Der Künstler lebt mit seiner Frau Marietta und unzähligen Katzen in Wien. Er ist nach eigenen Angaben der größte Fan der Beach Boys, welche er seit 1963 nahezu krankhaft verehrt. Das Männermagazin Hustler bezeichnete Deix Cartoons als die schweinischten der ganzen Welt. Sie sind boshaft (sehr!) zynisch und schockierend - und verdammt lustig.
Im Obergeschoß des Karikaturmuseums zeigt Manfred Deix seine Sicht der Dinge. Sein Blick reicht dabei tief in die Abgründe der österreichischen Seele. Ebenso gnadenlos legt der Zeichner die intimsten Geheimnisse der österreichischen Innenpolitik bloß. Keine Schau für Zartbesaitete, sondern bissige Satire für Zeitgenossen. „Ich zeichne, rauche, saufe“ Deix’ Rücksichtslosigkeit sich selbst gegenüber bedeutete jahrzehntelangen Raubbau am eigenen Körper. Die Selbstbeschreibung „ich zeichne, rauche, saufe“ kam nicht von ungefähr. Seit den späten 80er Jahren hatte Deix mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die er jedoch großteils mit Verachtung strafte. Im September 2014 hatte der Kettenraucher einen Herz-Kreislauf-Zusammenbruch erlitten. Nun hat Manfred Deix seinen Zeichenstift für immer aus der Hand gelegt. Er starb am Samstag, 25. Juni 2016 im Spital. "Im Vergleich zur Realität sind meine Bilder Oasen des Friedens und der Höflichkeit."
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